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Im Fußball würde man sagen ein Lokalmatador - zumindest für mich - mit dem neuen Release "The Tempter" liefern die Randleipziger (okay Burgstädt - nur um einmal kleinen regionalen Zwistigkeiten aus dem Weg zu gehen) => das stimmt so nicht, wir kommen alle aus Leipzig, Anm. des Webmasters <= ihre nun insgesamt siebte Veröffentlichung ab, regulär ist es allerdings erst das zweite Album. Und das zudem unter neuer Flagge, mit CCP Records hat sich ihrer ein doch recht renommiertes Label angenommen.

Die neuen musikalischen Ergüsse der sechs Musikanten gestalten sich auf den ersten Blick einmal so wie ihr vor langer Zeit gehegtes Vorhaben - schwermetallische Power mit ausgeprägtem musikalischen Anspruch, die mit komplexen Songstrukturen verbunden werden sollte. Der ausgeprägte musikalische Anspruch ist ihnen bei den ersten vier Songs nicht abzusprechen, keineswegs auch nicht die schwermetallische Power.

Mit "Story Of Pain", das im übrigen 1999 schon einmal die Runde machte, ist dann auch gleich der beste und stärkste Song unter den ersten angesprochenen vier Stücken. Was in diesem Stück an Kompaktheit, Wucht, sowie Härte und treffendem Melodieteil erscheint, wünschte ich mir persönlich auch für die Folgestücke. Das soll nun nicht heißen, man könne bis auf "Story Of Pain" die komplete CD vergessen - es nimmt nur leider etwas mit zunehmender Songzahl ab. Dadurch leidet in meinen Augen etwas die Durchgängigkeit des Albums.

Die Geradlinigkeit und die damit verbundene Kraft des in diesem Stück zelebrierten Powermetals findet man im weiteren Verlauf des Albums immer ansatzweise wieder, nur das gewisse Etwas, das Salz in der Suppe fehlt etwas - das was es ausmacht, das man die CD immer wieder und wieder hören möchte. Das man richtig zur Sache gehen kann hat man ja gezeigt, bei Stücken wie zum Beispiel "Streets Of Violence" oder "The Ritual" vermisst man's einfach, bei letzterem hat man sicher versucht dem ganzen ein etwas dunkles, mystisches Klanggewand zu verpassen.

Wenn ich nicht wüsste, das die Jungs live besser klingen als auf CD und das betrifft vor allem die Gitarren, die dort ihre ganzen Stärken ausspielen können - ich würde die CD nicht so kritisch betrachten. Zugute halten muss man ihnen am Ende, das sich der progressive Touch ganz gut mit dem metallischen die Waage hält. Die ersten Songs wissen zu begeistern, der Rest fällt etwas ab. Progressive Metal- und Powermetal- Begeisterte dürfen sich diese CD ohne größere Bedenken ohne weiteres zulegen, sie bekommen was sie mögen. Der Rest sollte vorsichtig antesten oder sich einfach ein Konzert der Jungs anschauen. Da hat man bezüglich Klarheit und Freude meiner Meinung nach mehr als von dieser Scheibe.

So sei zum Schluss gesagt: eine nette CD mit einigen hübschen Highlights habt ihr da geschaffen Jungs. Schöne Grüße nach Burgstädt an dieser Stelle.

Daniel