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Als ich diese CD in die Hände bekam, rannte ich erst einmal zum Schrank und hielt voller Stolz ein 10 Jahre altes Demo-Tape hoch: „...No Better World“ von der Fast-Leipziger Formation FACTORY OF ART. Und bis heute gehört dieses Band zu einem Schmuckstück meiner Sammlung. Ein Fan der ersten Stunde ? Ja! In meinem jugendlichen Leichtsinn verlor ich die Band etwas aus den Augen. Bis 1996, als das erste reguläre Album „Grasp!!!“ erschien. Und dank guter Kritiken für das sehr gute Songmaterial gelang der Band ein weiter Schritt nach vorne. Touren mit Acts wie Sacred Reich, Iced Earth, Uriah Heep u.a. sprechen eindeutig dafür, dass die Sachsen hervorragendes und vielschichtiges Material am Start haben.. Nach der `97er-3-Track-Maxi „Point Of No Return“ gelangte die Kunstfabrik durch internen Meinungsverschiedenheiten am Karriere-Tiefpunkt an und brach auseinander. Doch Totgesagte leben bekanntlich länger. Und wie!!! Mit einem krachenden Donnerschlag - in Form der `99er-3-Track-Promo „Story Of Pain“ und dem ersten Platz bei der „Unerhört! 2000“-Aktion vom Rock Hard - waren die Leipziger wieder da. Stärker als je zuvor. Am 17.06.2002 erscheint nun endlich, endlich das zweite reguläre Album von FACTORY OF ART. Und welch ein Kaliber: Leicht progressiv angehaucht und mit einer erheblichen Portion Härte versehen, macht das Sextett seinem Namen alle Ehre. Eingängige Melodien mit Ohrwurmcharakter auf höchstem Niveau, klare Song-Strukturen (und damit kein unnötiges Gefrickel). Und dies über 60 Minuten. Darin zeigt sich die Klasse dieser Band. Schnell, knüppelhart, langsam, verträumt, gezielte Übergänge: Die Scheibe hat alles was ein Top-Album braucht. Mehr als überzeugend auch die Gesangsleistung: Mal klar, mal sehr rauh und aggressiv und mit positiven Überraschungseffekt bei „The Healing: Part II“ mit den weiblichen Vocals. Über die komplette Stunde zieht sich eine ausserordentliche Spannung und deutlich hörbare Spielfreude. Und Herrschaften: Wer so ein mördergeniales Instrumental wie „Temple Of Doom“ im Gepäck hat, tendiert schon zwangsläufig auf die Höchstwertung zu. Ein echtes Hammeralbum, an dem man auch viel, viel Gefallen finden wird, wenn man –wie ich– progressiv angehauchtem Metal eher skeptisch gegenübersteht. „The Tempter“ ist eine ganz, ganz grosse Scheibe geworden. Und sie wird mit jedem Durchlauf besser und besser.

Fazit: Anhören, begeistert sein und kaufen.


10 Punkte von LEX