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gnadenlos krachender Metal von vorne bis hinten!

"... und führet mich nicht in Versuchung!" Doch "The Tempter" schlägt gnadenlos zu. Der Leipziger Six-Pack zeigt der trostlosen (Prog)-Metal Szene gehörig, was es heißt ein heißes Eisen zu schmieden. Zudem hat man nach langer Suche in CCP endlich ein Label gefunden, welches die Band hoffentlich gebührend unterstützt. Denn das hat man nicht nur verdient, sondern sich im Lauf der Jahre erarbeitet. Und das Ergebnis auf "The Tempter" kann sich hören lassen. Powervoll von der ersten bis zur letzten Note wird gerockt, die Gitarren braten wo es nur geht und Schlagzeug und der donnernde Bass bilden ein Fundament, wie es die Metal Szene sicherlich schon lange schmerzlich gesucht hat. Dazu kommt der oftmals mehrstimmige Gesang, der ein ums andere Mal begeistert, wobei ich auch schon Stimmen gehört habe, die genau den Gesang als Manko der Scheibe ausmachen. Ich finde, dass gerade der Gesang sehr abwechslungsreich und facettenreich ist. Auch ist der Mix durchaus als gelungen zu bezeichnen. Die druckvolle Produktion zimmert voll auf die zwölf, wie das für ein Metalalbum sein muss. Apropos Metalalbum. FOA werden gerne dem Progressive Metal zugeordnet. Erwartet aber keinen Prog-Metal im eigentlichen Sinne. Hier wird nicht versucht wie die vielen Dream Theaters oder Symphony X der Welt zu klingen, sondern FACTORY OF ART sind eben FACTORY OF ART. Die Band setzt Keyboards zwar ein, die Gitarren dominieren den Sound aber weitgehend. Macht euch also auf mehr Metal denn Prog gefasst! Die Komposiitionen sind größtenteils sehr melodisch und hymnisch gehalten. Erstaunlicherweise aber trotzdem nicht so platt angelegt, dass man nach dreimaligen Hören nicht mehr zuhören mag. Dazu passiert einfach doch wieder zu viel. Auf dem Album gibt es auch keine Ballade in dem Sinne. Das ist wohl auch gut so, denn das textliche Konzept behandelt das Leben des Kriminellen Adam, der zum Spielball des Psychiaters Dr. Tempter wird und diesen zuletzt ermordet bevor er selbst "entschwindet". Von daher stimmt die musikalische Umsetzung wie die Faust aufs Auge (die Story kann man übrigens auf der Homepage von FOA nachlesen). Ja, was bleibt zu sagen. Ein großartiges Album legt die Leipziger Formation hier vor. "The Tempter" zeigt keine Ausfälle, kracht von vorne bis hinten und bietet grandiosen Metal. Wer es mal wieder etwas heftiger auf die Lauscher braucht, der soll sich doch einfach von Dr. Tempter behandeln lassen...

Thorsten Gürntke