Rock Hard ...

Hopsala! Für seine progressiven Wurzeln kommt das ostdeutsche Sextett überraschend heavy daher. Kein Wunder, denn auf ihrem Debütalbum, dem 1998 eine leider etwas untergegangene EP voraus ging, dreht sich konzeptionell alles um den schizophrenen Patienten Adam E. Villian und dessen verwirrte Geisteswelt. Diese Szenerie, in der Gewalt, Verletzungen, Morde und Seelenqualen eine dominante Rolle spielen, wird musikalisch in Form einer gelungenen Mischung aus Progressiv- und Power Metal entsprechend umgesetzt. Herausgekommen ist ein vielschichtiges Album, das den Hörer aufgrund der vielen Stimmungswechsel auf eine interessante 60-minütige Reise mitnimmt. Irgendwie findet man sich dabei im weiten Feld zwischen den King Diamond-Märchen und der Dream Theater-Aufarbeitung vom "Scenes From A Memory"-Album wieder - mit dem Unterschied, dass dabei weder so melancholisch wie in New York noch so hektisch wie beim dänischen König zu Werke gegangen wird. Auch wenn Everon, Vanden Plas und Poverty's No Crime das führende deutsche Progressiv-Triumvirat bleiben: Factory Of Art haben mit "The Tempter" eigene Akzente gesetzt und höhere Ansprüche angemeldet. So stelle ich mir persönlich den Aufbau Ost vor. Weiter so!

7,5 Punkte

Wolfram Küper